Bild: S. Wasserhess

Wirklich willkommen?

Ein offener Brief des Bürgervereins „Für Nippes e.V.“ an die Stadt Köln zur aktuellen Situation vor dem Amt für Soziales und Senioren – Leistungsgewährung nach dem AsylblG an der Neusser Straße / Ecke Lohsestraße im Wortlaut.

Für Nippes e.V. – Bezirksrathaus – Neusser Straße 450 – 50733 Köln

Oberbürgermeisterin Frau Reker
Sozialdezernentin, Frau Klug
Flüchtlingsbeauftragten, Herr Oster
Bürgeramtsleiter Nippes, Herr Mayer
Bezirksbürgermeister Bernd Schößler
Fraktionsvorsitzende der BV Nippes
Presse
Mitglieder des Vereins „Für Nippes e.V.“

Der Bürgerverein „Für Nippes e.V.“ fragt sich: Wirklich willkommen?

Die aktuelle Situation vor der Meldehalle Lohsestraße entspricht nicht der Willkommenskultur, die wir in Nippes pflegen und leben. Darüber sind wir empört und empfinden dies als menschenunwürdig und beschämend für unseren Stadtteil!

Die Fakten über die hohe Anzahl von mehreren Hundert Menschen pro Tag waren weit im Vorfeld bekannt, somit hätte eine zügige Abwicklung bereits vorab organisiert werden können. Zumal im Vorfeld unterstützende, ehrenamtliche Hilfe angeboten wurde, die abgelehnt worden ist.

Doch so, wie es zur Zeit abläuft, werden die Menschen buchstäblich abgefertigt. Mütter mit Kindern stehen bei Wind und Regen ungeschützt in langen Reihen zwischen schäbigen Drängelgittern und Dixi-Toiletten. Ohne Schutz der Privatsphäre und der Möglichkeit die Babys zu wickeln.

Uns stellen sich folgende Fragen, die wir beantwortet haben möchten:

  • Welche konkreten Aufgaben erfüllt dieses Amt (Asylantrag, Taschengeld, Gesundheitskarte)?
  • Wann können die Asylanten mit der Gesundheitskarte und einem Bankkonto rechnen?
  • Wie geht es dann weiter?
  • Wann ist mit einem geringeren Ansturm zu rechnen?
  • Für wie lange steht das Gebäude für diese Aufgaben zur Verfügung?

Als Bürgerverein „Für Nippes e.V.“ sind wir an einer schnellen Lösung für diese unbefriedigende Situation der Flüchtlinge, der Anwohner und dem Stadtteil Nippes interessiert und haben folgende Lösungsvorschläge:

  • Eine Überdachung der gesamten (Parkplatz-)Wartefläche inkl. Sichtschutz, alternativ Zelte entsprechend der Parkfläche
  • Statt der Wartezone ein großes Zelt im Lohsepark, als erster Anlaufpunkt, in dem die Flüchtlinge über den Ablauf der Prozedur informiert werden und dort bereits nach Bedürfnissen vorsortiert werden, bevor sie in Gruppen ins Amt gelangen, somit wären keine Warteschlangen mehr vor dem Amt und der Ablauf würde beschleunigt
  • ggf. Einbeziehung von ehrenamtlicher Unterstützung/Hilfe

Wir sind sicher, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, die Situation vor dem Amt menschenwürdiger zu gestalten.

Des Weiteren wünschen wir uns zukünftig mehr Transparenz für Bürger und Parteien in Nippes.

Wir erwarten innerhalb der nächsten 2 Wochen eine Stellungnahme von Politik und Verwaltung.

Der Bürgerverein „Für Nippes e.V.“

Robert Nußholz
Vorsitzender

Christiane Blut
stellv. Vorsitzende

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