Bauphase rund um Clouth-Tor 2 beginnt!

Es ist ein Mega-Vorhaben, das rund um das historische Tor 2 auf dem Clouth-Areal bevorsteht: Dort entstehen auf 22.500 Quadratmetern Geschossfläche Büroflächen, Ladenlokale, Gastronomie-Flächen, eine Musical-Akademie für 150 Schülerinnen und Schüler plus einem Theatersaal für bis zu 300 Zuschauer. Zudem entstehen im rückwärtigen Bereich, sowie rechts von Tor 2, 96 Wohneinheiten, von denen 40 öffentlich gefördert sind.

So soll das fertige Ensemble einmal aussehen! Der große Block im linken Innenhof ist die neu zu bauende Musical-Akademie mit Theatersaal; im rückwärtigen Bereich sowie rechts liegen die Wohngebäude.

Für das letzte ausstehende Bauprojekt auf dem Clouth-Gelände ist nun endgültig der Weg bereitet: NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach hat Klaus Braß vom Immobilien-Entwickler SiebersPartner den Förderbescheid für den öffentlich unterstützten Wohnungsbau überreicht. Derzeit sind die aus den 1920er- und 1950er-Jahren stammenden ehemaligen Bürotrakte der Clouthwerke, die rund um den begrünten „Ehrenhof“ an Tor 2 angeordnet sind, vollständig entkernt. Die ersten gewerblichen Mieter sollen dort im 2. Quartal 2025 einziehen; die Wohnungen werden später fertig. 16 der 40 öffentlich geförderten Wohneinheiten sind für Studierenden-WGs vorgesehen.

NRW-Ministerin Ina Scharrenbach (2.v.l.) mit Baudezernent Markus Greitemann (l.), einer Vertreterin des Architekturbüros Nieto Sobejano sowie Klaus Braß vom Entwickler SiebersPartner.

„Für uns ist dieses Projekt eine echte Ehre, aber auch eine Verpflichtung“, verkündete Braß bei der kleinen Feierstunde mit Rundgang und Büffet vor rund 40 Gästen, darunter auch die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Dr. Diana Siebert. „Ich bin mir sicher: Hier wird eine Perle entstehen.“ Die Entwicklungs- und Planungsphase sei wegen der Corona-Zeit nicht einfach gewesen; fünf Wochen nach offizieller Ausrufung der Pandemie hatte SiebersPartner den Kaufvertrag unterzeichnet.

Der nun umgesetzte Entwurf stammt vom Architekturbüro Nieto Sobejano, mit Sitz in Madrid und Dependance in Berlin. Das Modell hatte sich damals im Architekten-Wettbewerb durchgesetzt. „Wir arbeiten viel im historischen Kontext“, erläuterte Co-Inhaber Enrique Sobejano. „Unsere Frage war: Wie kann man ein mehr als 150-jähriges Industrieareal in die Jetztzeit transferieren?“ Die Lösung, im Bestand zu bauen, sei nicht nur architekturhistorisch angebracht, sondern auch ökologisch sinnvoll.

Auf der Tour durch das Baufeld ging es bis aufs Dach des Ensembles. Im Hintergrund: die Halle 18 an der Xantener Straße, rechts daneben die Wohnanlage der GAG.

„Man kann sagen: Die Stadt Köln gibt Gummi!“, bilanzierte Ministerin Scharrenbach scherzend, in Anspielung auf die Produktpalette der einstigen Clouthwerke. Es freue sie, dass ein altes Industrieareal wiederbelebt werde. „Jede Brache, ganz gleich welcher Art, ist in einer Stadt wie Köln eine offene Wunde.“ Besonders gefalle ihr der Bezug auf das wirtschaftlich-industrielle Erbe. „Bei manchen Neubauprojekten gibt es ein gewisses Gefühl der Anonymität. Und das ist hier definitiv nicht so.“