BV: Mehr Sicherheit und Schönheit rund um S-Bahnhof

Rund um die S-Bahn-Station Nippes, an der Grenze zu Bilderstöckchen, geht es mitunter gefährlich zu. Und auch städtebaulich ist noch deutlich Luft nach oben. Nun hat die Bezirksvertretung Nippes ein umfangreiches Paket beschlossen, das den Bereich sicherer und schöner machen soll – und auch dem Schwerverkehr zur Inneren Kanalstraße ein Ende setzen würde.

Autos, Fahrräder, Fußverkehr – und hin und wieder auch ein KVB-Bus und jede Menge Lastwagen: Das Gebiet um den S-Bahnhof Nippes ist „nicht ohne“.

Auf mehrere Anträge aus der Nachbarschaft hin, hat die BV ein sehr umfangreiches Maßnahmenbündel beschlossen, dessen Umsetzung sich wohl Jahre hinziehen wird. Der einschneidendste Punkt: Die Escher Straße im Sechzigveedel soll zur Sackgasse werden – also ihre Anbindung zur Inneren Kanalstraße verlieren. Dazu soll das letzte Stück, hinter der Wohnbebauung, abgepollert werden. Damit fiele die beliebte „Schleichweg-Route“ über Liebig- und Escher Straße zur Zoobrücke weg. Für Bedarfs- und Notfälle soll es möglich bleiben, die Poller zu öffnen – falls etwa die Buslinien 127 und 142 umgeleitet werden müssen. Falls diese große Lösung nicht machbar ist, soll der Abschnitt zumindest zur Einbahnstraße umgewandelt werden – in welche Richtung, hat die BV zur Auswahl gestellt.

Die Bezirksvertretung Nippes will die Escher Straße zur Sackgasse machen und die Verbindung zur Inneren Kanalstraße trennen.

Weitere Punkte des Antrags sind Tempo 30 von der Osterather Straße (der Stadtbezirks-Grenze zu Ehrenfeld) bis zur Hartwichstraße, Fahrrad-Schutzstreifen auf der Fahrbahn, eine Linksabbiegespur für Radler von der Liebig- auf die Sechzigstraße, und die Verlagerung der Radnadeln vor dem Bahnhofs-Treppenaufgang auf derzeitige Parkplätze. Das soll den Bereich zudem „aufgeräumter“ machen.

Außerdem soll der Bereich vor dem S-Bahnhof (zwischen Escher-/Liebig-/Lämmerstraße und Escher-/Liebig-/Sechzigstraße) zum „Shared Space“ werden, der weitgehend ohne Fahrbahn-Aufteilung und Verkehrsschilder auskommt; alle müssen dort besonders aufeinander achten. Als „kleine Lösung“, falls dies nicht geht, schlägt die BV hier Zebrastreifen in allen Laufrichtungen vor. Die Fuß- und Radwege entlang der Liebigstraße sollen auf mindestens 2,50 Meter Breite ausgebaut werden; die Kurve an der Sechzigstraße abgepollert, um dort Falschparken zu unterbinden. Dort sollen außerdem weitere Fahrrad- und E-Scooter-Parkplätze hin.

Und um das oftmals „ungebremste“ Rechtsabbiegen von der Liebig- in die Escher Straße zu verhindern, soll der Bürgersteig vergrößert werden, so dass dort nur noch Abbiegen im 90-Grad-Winkel möglich ist. Und Lastwagen sollen zukünftig über die Hornstraße statt die Escher Straße zur Inneren Kanalstraße fahren. Das ist nicht ganz einfach umzusetzen: Bisher ist das Linksabbiegen von dort auf die Innere Kanalstraße tagsüber nicht erlaubt – wegen der langen Rückstaus auf der Inneren.

Den Bürgerantrag hatten mehrere Leute aus der Nachbarschaft unterzeichnet, sowie die Schulpflegschaften der Grundschule Osterather Straße und des Albertus-Magnus-Gymnasiums (viele Schülerinnen und Schüler aus Nippes und Umgebung nehmen die Liebigstraße als Schulweg zum Neuehrenfelder Gymnasium). Den hierauf aufsetzenden eigenen Antrag von Grünen, der Fraktion Gut & Klimafreunde und der Linken, die Situation rund um Escher Straße und S-Bahnhof Nippes zu verbessern, wurde mehrheitlich gegen SPD-Fraktion und AfD beschlossen. Die SPD hatte eine Bürgerbeteiligung vorgeschlagen, was das Mehrheitsbündnis jedoch ablehnte – schließlich komme der Impuls bereits aus der Bürgerschaft.