- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Klangraum Kunigunde
7. Juli 2019/17:00
KostenlosKairos-Ensembles
Von tschechischer Romantik bis zu amerikanischer Moderne
Bärbel Klein Violine Karel Walravens Violine Doris Funke Viola Marei Seuthe Violoncello Claudius Roller Klavier
Anton Webern (1883-1945)
Langsamer Satz für Streichquartett (1905)
Claude Debussy (1862-1918)
Préludes Premiere Livre (Auswahl) für Klavier (1910/11)
Nr.2 Voiles (Schleier/Segel)
Nr.6 Des pas sur la neige (Fußstapfen im Schnee)
Nr. 10 La Cathédrale engloutie (Die versunkene Kathedrale)
Morton Feldman (1926-1987)
Durations 2 für Violoncello und Klavier (1960)
Antonin Dvorak (1841-1904)
Klavierquintett A-Dur op.81
Mit diesem Programm spannt das Kairos – Ensemble einen Bogen durch mehrere Epochen der beidenvergangenen Jahrhunderte.
Mit seinem Frühwerk „Langsamer Satz für Streichquartett“ bewegt sich A. Webern noch ganz in der spätromantischen, tonalen Klangwelt. Und doch scheint schon eine Ausdruckswelt auf, die an die Grenzen jener Tonalität stößt, die den kurz darauf folgenden radikalen Bruch Weberns mit der Tradition hin zur atonalen Musik schon erahnen lässt.
Inspiriert war Webern durch die Begegnung mit seiner späteren Ehefrau Wilhelmine Mörtl. Zarte bis expressive Klänge, in weit gespannter Dynamik , die der 21-jährige Webern selbst als Liebes-Musik bezeichnet hat.
Mit den Preludes von Claude Debussy begegnet dem Hörer ein völlig anderer Weg an der Schnittstelle zur Moderne. In jedem Prelude entsteht jenseits der Tradition eine hochindividuelle Musik, die in jedem Prelude eine eigene Struktur erfindet.
Aus „Farben und rhythmisierter Zeit“, wie Debussy selbst anmerkte. Orgelartige, statische Klangaufschichtungen und starre Rhythmik (Nr. 10) steht neben äußerster Verknappung der Mittel (Nr. 6) oder Experimenten mit fließender vom Taktschema befreiter Rhythmik und neuen bisher nie von Komponisten verwendeten Skalen , wie z.B. Ganztonleitern, Fünftonleiter. (Nr. 2)
Die jeweiligen Titel stehen dabei absichtsvoll am Ende der Stücke, da Debussy den Hörern keine programmatischen Vorgaben voranstellen wollte.