Beinahe 2000 Jahre Geschichte von Nippes sind nun als Buch erschienen: Zusammen mit dem Nippeser Archiv für Stadtteilgeschichte, hat der Autor Peter Heimerzheim seine Veedels-Biografie „Nippes – (Fast) 2000 Jahre“ vorgelegt. Herausgekommen ist ein fantastisches, unterhaltsames, informatives, unbedingt empfehlenswertes Werk!
Nach dem Ersten Weltkrieg, den „Goldenen Zwanzigern“ und der NS-Zeit – in der Nippes leider auf Täter- und Opferseite nicht unbeteiligt blieb – sowie dem Zweiten Weltkrieg war Nippes einer der Schauplätze des Wirtschaftswunders in Köln. Ab den 1970er-Jahren wendete sich jedoch das Blatt: Nach dem Eisenbahn-Ausbesserungswerk im Westen schlossen letztendlich auch die Clouth-Werke; der Stadtteil war von Arbeitslosigkeit, Armut und Abwanderung geprägt. Doch Nippes bekam die Kurve: Im neuen Jahrtausend brachten die Neubauprojekte auf EAW-Gelände und Clouth neue Impulse; das Veedel wurde zunehmend familienfreundlich, grün und lebenswert – wie wir es heute kennen!
In dem 272 Seiten starken Buch, mit vielen Fotos, Grafiken und historischen Dokumenten, startet Heimerzheim mit den Ursprüngen von Nippes, die in der Römerzeit lagen – mit der einstigen Villa am Ort des heutigen Bürgerzentrums Altenberger Hof. Weiter geht’s über das Mittelalter mit der „Herrlichkeit Mauenheim“, die der älteste Teil des heutigen Stadtteils Nippes war (das heutige Mauenheim hat nicht direkt etwas damit zu tun). Die Zeitreise führt dann über die Ära des für Kölner „verbotenen“ Vororts – wegen seiner Gaststätten, seines Starkbieres und der damit verbundenen Exzesse, vor allem an den Wochenenden – über die Franzosen- und Preußenzeit, die Zeit des industriellen Booms und der Eingemeindung nach Köln, die 1888 erfolgte.
Am Donnerstag, 15. September, hatten Heimerzheim und das Archiv für Stadtteilgeschichte um Leiter Harald Niemann das Buch im „Golde Kappes“ bei der Präsentations-Feier vor rund 60 geladenen Gästen vorgestellt. Zu Gast waren auch die Heinrich-Pachl-Witwe Li Daerr, Stadtteilarchivs-Mitgründer Dr. Walter Schulz und der Grünen-Landtagsabgeordnete Arndt Klocke, die von ihren Nippeser Erlebnissen berichteten – was einst die „Nippeser Baggerwehr“ bewegte, die gegen den (letztlich zum Glück verhinderten!) Stadtautobahn-Bau kämpfte, wie es zur Gründung eines eigenen Nippeser Veedelsarchivs kam und was aus Sicht eines Zugezogenen den Reiz des Stadtteils ausmacht.
Die Bezirksvertretung Nippes hatte die Produktion des Werkes mit einer Zuwendung aus ihrem Etat für bezirksorientierte Mittel unterstützt. Das Buch ist für 29,90 Euro beim Stadtteilarchiv im Bürgerzentrum Altenberger Hof und den Nippeser Buchhandlungen erhältlich. Support your local bookstore!
