Die Baustelle der neuen Grundschule auf dem alten Nippeser Badgelände ist offiziell eröffnet: Bei der Feierstunde am Baufeld an der Friedrich-Karl-Straße leitete eine Gruppe aus Stadtverwaltung, Schule, den beteiligten Bauunternehmen und Architekturbüro sowie die Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert den ersten Spatenstich. Bis zum Beginn des Schuljahres 2025/26 soll das neue Schulgebäude entstehen, in das die Montessori-Schule aus Riehl einziehen soll. Die Schule mit drei Parallelklassen soll rund 330 Kindern einen Grundschulplatz bieten.
Der laut Kalkulation rund 32,5 Millionen Euro teure Gebäude entsteht auf dem früheren Standort des Nippeser Hallenbades, das im Februar 2012 abgebrochen wurde. Weil das Grundstück mit rund 4500 Quadratmetern für einen Schulbau relativ klein ist, gibt es einige architektonische Besonderheiten: Die Turnhalle wird innerhalb des Schulbaus realisiert; der Eingang ist im 1. Untergeschoss und die Halle erstreckt sich über zwei Etagen. Einen Schulhof gibt es nicht nur vor dem Gebäude, sondern auch auf dem Dach des Flachbaus – als begrünter Dachgarten mit Spielmöglichkeiten. Die Bautätigkeiten übernimmt ein Generalunternehmer, der sämtliche Bauleistungen koordiniert.
Die Klassen selbst sind im ersten und zweiten Obergeschoss untergebracht, inklusive Ergänzungsräumen, Lernforen und großen Aufenthaltszonen. An der Außenwand des Schule wird eine Wand zum Boulder-Klettern integriert. Beim Bau setzt die Stadt zudem sehr stark auf Umweltaspekte: So entsteht die Schule im Passivhaus-Standard, mit Wärmepumpe, Erdwärmetauscher und Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Im Neubau einziehen soll der derzeitige Riehler Zweigstandort der Montessori-Schule Gilbachstraße am Mediapark. Die Schule soll am neuen Standort verselbstständigt werden. Im alten Riehler Gebäude der Montessori-Zweigstelle, dem historischen Schulbau an der Stammheimer Straße 101 / Ecke Riehler Gürtel, sollen im Gegenzug die beiden Riehler Grundschulen, die GGS (Gemeinschafts-Grundschule) und OPS (die katholische Otfried-Preußler-Schule), Platz erhalten. Sie teilen sich derzeit das Schulhaus an der Garthestraße 20 – 24.
Übrigens: Eigentlich befindet sich die neue Schule auf dem Stadtteilgebiet von Weidenpesch, und grenzt unmittelbar an Niehl (das Veedel beginnt auf der gegenüber liegenden Seite der Kreuzung Friedrich-Karl-Straße / Niehler Kirchweg). „Gefühlt“ gehört der Standort jedoch irgendwie auch zu Nippes, das rund 250 Meter weiter südlich beginnt (ab der Hochbahntrasse am Niehler Kirchweg), und soll auch die Schulplatzversorgung unseres Veedels verbessern helfen. Für Weidenpesch wird es die zweite Grundschule im Stadtteil, nach der Florianschule an der Neusser Straße 605.
Baudezernent Markus Greitemann betonte beim Spatenstich die Fortschritte beim Schulbau in Köln. „Wir holen jetzt innerhalb weniger Jahre nach, was in Köln jahrzehntelang versäumt worden war“, meinte er in Hinblick auf das Schulbauprogramm. Alleine im laufenden Jahr sollen zehn Schulbauprojekte fertig werden. Er hoffe, dass in wenigen Jahren keine Ablehnungsbescheide für Schüler/innen, die auf die Gesamtschule wollten, mehr verschickt werden müssten. Ganz in der Nähe der nun eröffneten Baustelle, am Niehler Kirchweg 118 und 120, werden mit Edith-Stein-Realschule und Barbara-von-Sell-Berufskolleg zwei weitere Schulen saniert und erweitert.